Dein Baby ist plötzlich untröstlich? Es möchte ständig getragen werden, oder es schläft sehr schlecht? Keine Panik, denn sehr wahrscheinlich befindet sich dein Baby gerade in einem Entwicklungsschub!
Wie lange der erste Entwicklungsschub (um die die fünfte Lebenswoche herum, deswegen auch 5 Wochen Schub genannt) geht und was sich für dein Baby in dieser Zeit verändert, das erfährst du hier und im Bestseller “Babyjahre” von Remo Largo (*).
5 Wochen Schub – Anzeichen
Dass dein Baby einen Entwicklungsschub durchmacht, lässt sich an verschiedenen Punkten erkennen:
- Viele Babys schlafen in dieser Zeit sehr schlecht. Hat sich in der Familie vielleicht gerade ein Tag-Nacht-Rhythmus eingependelt, so kann es sein, dass dein Baby nun nachts wieder häufiger wach wird. Meistens schlafen die Babys insgesamt weniger, aber es kommt auch vor, dass Babys in dieser Zeit mehr schlafen als üblich.
- Dein Baby weint häufiger und es ist schneller aus der Ruhe zu bringen. Manchmal hat man das Gefühl, als würde es den ganzen Tag quengeln und als wäre ihm nichts recht.
- Dein Baby protestiert plötzlich, wenn du es ablegen möchtest. Es möchte sehr viel getragen werden und fühlt sich nur noch auf deinem Arm wohl.
- Dein Baby hat besonders viel Hunger. Das zeigt sich bei Stillkindern dann darin, dass sie ständig stillen möchten. Mit dem Clusterfeeding bringen sie die Milchproduktion in Gang und “bestellen” ihren zukünftigen Mehrbedarf.
- Andersherum kann es auch plötzlich sehr wenig Appetit haben. Sofern andere Gründe (z.B. Krankheiten) ausgeschlossen werden können, besteht hier aber kein Grund zur Sorge.
Normalerweise ist der Schub nach wenigen Tagen oder spätestens einer Woche vorüber. Aber denk daran, jedes Kind ist unterschiedlich: Bei manchen Babys dauert der Schub etwas länger und bei anderen Babys nimmt man den Schub vielleicht gar nicht bewusst wahr.
5 Wochen Schub – Die Entwicklungsschritte
Mit diesem Schub werden die Sinne deines Babys geschärft und körperliche Funktionen reifen aus. Dein Baby kann dann z.B. viel besser sehen, hören und riechen. Deswegen wird es sich dann vermehrt Dinge ansehen wollen und auch deiner Stimme aktiver lauschen.
Dein Baby ist also insgesamt viel aufmerksamer und fängt an, seine Umwelt bewusster wahrzunehmen. Hier eine Übersicht über die Veränderungen:
- Dein Baby kann besser sehen, hören und riechen. Seine Augen können jetzt auch Dinge wahrnehmen, die weiter weg sind. Du kannst deinem Baby nun verschiedene, möglichst bunte Gegenstände zeigen. Außerdem kannst du ihm vorsingen und viel mit ihm sprechen. Achte darauf, dass du mit parfümierten Pflegeprodukte sparsam umgehst, da dich dein Baby an deinem Geruch erkennt.
- Dein Baby lächelt dich das erste mal bewusst an und zeigt mit Freudenlauten, wenn ihm etwas gefällt.
- Dein Baby ist länger wach und aktiv.
- Dein Baby versucht nun, den Kopf zu heben, wenn es auf dem Bauch liegt. Wenn du dein Baby regelmäßig für eine Weile auf dem Bauch liegen lässt, kann es dadurch seine Muskeln weiter trainieren.
- Der Greifreflex von deinem Baby lässt langsam nach. Dadurch sind seine Hände nun schon hin und wieder geöffnet. Du kannst versuchen, deinem Baby einen Gegenstand in die Hand zu geben, z.B. einen Greifring.
- Die Tränendrüsen bei deinem Baby sind jetzt voll entwickelt. Es können nun also die ersten Tränchen kullern.
- Die Verdauungstätigkeit reguliert sich, wodurch sich die Verdauungsprobleme bei deinem Baby reduzieren. Außerdem verschluckt es sich jetzt seltener und spuckt seltener Milch aus. Auch das Bäuerchen kommt jetzt leichter heraus.
- Die Atmung von deinem Baby ist nun regelmäßiger und es erschreckt sich seltener.
Es kann sein, dass du bei deinem Baby nur einige der genannten Veränderungen siehst. Manche Dinge konnte es vielleicht schon vorher, andere Dinge sind vielleicht auch nach diesem Schub noch nicht zu sehen.
Das ist völlig normal! Jedes Baby entwickelt sich in seinem eigenen Tempo und nicht nach einem festen Plan. Daher brauchst du dir auch in der Regel keine Sorgen machen, wenn sich dein Baby nicht ganz an den Fahrplan hält.
Fazit
Du siehst, während des 5 Wochen Schubs passiert so einiges mit deinem Baby. Kein Wunder also, dass es mehr Nähe sucht oder mehr Hunger hat, wenn es so viel Neues erfährst. Gib deinem Baby in dieser Zeit, was es braucht (Dauerstillen, Dauertragen), auch wenn es anstrengend ist. Du kannst dein Baby nicht “verwöhnen”, es braucht dich einfach während der Entwicklungsschübe mehr als sonst.
Wie hast du den 5 Wochen Schub bei deinem Baby erlebt? Wir freuen uns über deinen Kommentar!
weiter zum 8 Wochen Schub
Literatur & Links
https://www.papa.de/serie-wachstumsschuebe-und-entwicklungsschuebe-beim-baby-der-5-wochen-schub/
https://www.swissmom.ch/baby/medizinisches/beim-kinderarzt/die-wachstumsschuebe/1-wachstumsschub/
Largo, R. H. (1994). Babyjahre: die frühkindliche Entwicklung aus biologischer Sicht; das andere Erziehungsbuch. Carlsen.
van de Rijt, H., Plooij, F. X., & Plooij, X. (2019). Oje, ich wachse! Hamburg: Carlsen Verlag.
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