Ängste in der Schwangerschaft (Gastbeitrag)

Gastbeitrag von Claudia, psychologische Beraterin auf www.seelenfrieden24.de

ängste schwangerschaft

Ein positiver Schwangerschaftstest beschreibt das Gefühl von grenzenloser Freude, unbeschreiblichem Glück und unendlicher Liebe. Die Verbundenheit der werdenden Eltern wächst und voller Vorfreude und Aufregung starten sie in einen neuen Lebensabschnitt, der so viel neue und wundervolle Erfahrungen bereit hält. Doch sind die Emotionen wirklich ausnahmslos positiv?

Grundsätzlich ja, weil sich viele Paare erst mit ihrem gemeinsamen Wunschkind komplett fühlen, weil Nachwuchs für sie der Inbegriff einer glücklichen und vollständigen Familie ist.

Schwangerschaft bedeutet Glück und Freude, aber auch Sorge und Angst

Gerade weil der Wunsch nach einem Baby für viele Paare ein so großer ist, überwiegt nach Bestätigung der Schwangerschaft natürlich das Glück und die Freude. Nicht selten drängen sich aber auch Sorgen und Ängste auf – unwillkürlich, unbewusst und ohne eigenes Zutun.

So fürchten eine Vielzahl werdender Eltern beispielsweise um den guten Verlauf der Schwangerschaft in den ersten Wochen. Sie bangen um ihr geliebtes Ungeborenes und hoffen, dass es die ersten Entwicklungsschritte bis zu zwölften Schwangerschaftswoche und darüber hinaus schafft. Die künftigen Eltern möchten diese quälenden Gedanken gar nicht aktiv zulassen, sie versuchen diese zu unterdrücken und sie versuchen, negative Emotionen in positive Gedanken umzuwandeln. Leider nicht immer mit Erfolg, denn je größer der Wunsch, desto schlimmer der mögliche Verlust.

Ängste in der Schwangerschaft – durch Kontrollverlust

Innerpsychisch haben diese belastenden und unkontrollierbaren Gedanken häufig mit der Angst vor einem Kontrollverlust zu tun. Denn werdende Mütter haben keine Kontrolle über den Verlauf der Schwangerschaft. Sie können ihrem ungeborenen Baby nicht dabei helfen, gut über die Zeit zu kommen. Abgesehen von zum Beispiel gesunder Ernährung und Alkoholverzicht können schwangere Frauen nicht eingreifen, sie geben die Kontrolle ab, wodurch es zu einem psychischen Konflikt kommen kann. Außerdem kann es in der Schwangerschaft zu einem hormonellen Ungleichgewicht kommen, welches in Kombination mit Furcht und Sorge nicht nur angesprochene Ängste, sondern auch Angst- und Paniksymptome auslösen kann.

Angststörungen und Panikattacken in der Schwangerschaft

Zu den Angst- und Paniksymptomen zählen zum Beispiel Brustenge, Atembeschwerden, Schwindel, Benommenheit sowie auch eine beständige, innere Unruhe. Oftmals treten diese Beschwerden in Situationen auf, die ebenfalls etwas mit der Abgabe der Kontrolle zu tun haben, etwa in geschlossen oder engen Räumen, seien es Flugzeuge, Tunnel, Aufzüge oder S-Bahnen.

Bei einigen Frauen bauen sich die Symptome so stark auf, dass sie eine richtige Panikattacke mit Todesängsten erleiden. Es ist wichtig an dieser Stelle auf in die Denkprozesse einzugreifen, damit es zu keinem Teufelskreis mit Erwartungsängsten und Vermeidungsverhalten kommt. Es ist also wichtig, die Psyche zu unterstützen, damit sich keine Angststörung mit Panikattacken auch über die Schwangerschaft hinaus manifestiert.

Fazit

Es ist nicht unüblich, dass Frauen während der Schwangerschaft von Ängsten begleitet werden. Problematisch werden diese Ängste dann, wenn sie den Alltag und das Leben der betroffenen Frau deutlich einschränken. Unterstützung können sich Betroffene im Rahmen eines professionellen Therapie – oder Beratungsangebotes holen.

Über die Autorin

Claudia ist psychologische Beraterin und unterstützt Menschen mit Angst- und Zwangsstörungen, sowie bei Panikattacken und Burnout. Mehr Informationen gibt es auf ihrer Seite: www.seelenfrieden24.de

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