Sexuelle Gewalt ist ein Thema, das oft mit weiblichen Opfern in Verbindung gebracht wird. Doch in der Gesellschaft wird häufig übersehen, dass auch Jungen Opfer von sexueller Gewalt werden können.
Im Rahmen meiner beratenden Tätigkeit tauchten immer wieder bestimmte Erzählungen von männlichen Jugendlichen auf, die ein Thema ans Licht brachten, das in der Öffentlichkeit weitestgehend unbekannt ist: Sexueller Kontakt zwischen Mutter und Sohn.
Dieser Artikel wird die Dynamik dieses Themas beleuchten und die Auswirkungen auf die betroffenen Jungen näher betrachten.
Wie fängt alles an?
Die Rahmenbedingungen sind immer ähnlich: Eine Mutter trennt sich vom Partner und ist fortan alleinerziehend, und es entsteht ein Zustand, in dem die Rollen „Mutter“ und „Sohn“ allmählich aufweichen. Letztendlich kommt es dann zu sexuellem Kontakt zwischen Mutter und Sohn.
Wenn die kleine Familie nur über begrenzten Wohnraum verfügt, kann das die Verstrickungen zwischen Mutter und Sohn begünstigen. Der dauerhafte, enge physische Kontakt auf engstem Raum tut sein Übriges, um Gelegenheiten für unangemessene Annäherungen zu bieten.
Schrittweise sexuelle Annäherung
Sexuelle Handlungen zwischen Mutter und Sohn beginnen oft subtil. Manchmal hat einer von beiden den anderen beim Geschlechtsverkehr oder bei der Selbstbefriedigung gesehen und dabei einen Moment zu lange hingeschaut – kein peinlich berührtes Wegsehen, sondern ein grenzüberschreitendes Zusehen.
Solche Grenzüberschreitungen führen zu einer schrittweisen Annäherung, die sich im Laufe der Zeit immer weiter steigert, bis es schließlich zum Geschlechtsverkehr zwischen Mutter und Sohn kommt.
Alles klar? Leider Nicht!
Für den Sohn ist es aber in der Regel schwer zu erkennen, dass er missbraucht wird, da er die Beziehung zu seiner Mutter als vertraut und liebevoll empfindet. Es fehlt ihm das Bewusstsein dafür, dass zwischen Mutter und Sohn keine gleichrangige Beziehung möglich ist und sexuelle Handlungen in diesem Kontext unangemessen sind.
Die emotionalen Auswirkungen auf die betroffenen Jungen sind äußerst verwirrend. Auf der einen Seite empfinden sie Vergnügen dabei, Sex mit einer ihnen sehr vertrauten Person zu erleben. Auf der anderen Seite wissen sie jedoch auch, dass dies gesellschaftlich betrachtet ein Tabu ist und nicht akzeptiert wird.
Wenn man dann noch versucht, dem betroffenen Jungen zu erklären, dass es sich um sexuellen Missbrauch handelt, wird dies oft abgestritten und geleugnet. Die Verwirrung und der innere Konflikt können zu einem Trauma führen, das tiefgreifende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit des Jungen hat.
Fazit
Sexuelle Gewalt gegen Jungen ist ein ernstzunehmendes Problem, das in der Gesellschaft oft übersehen wird. Es ist an der Zeit, die Diskussion über sexuelle Gewalt bei Jungen zu öffnen, um die Opfer angemessen zu unterstützen und ihnen zu helfen, ihre Erfahrungen zu verarbeiten.
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