Elternschaft und Paarbeziehung

Elternschaft und Paarbeziehung

Wir sind jetzt Eltern, aber wann werden wir wieder ein Paar?

Was passiert, wenn die Paarzeit auf der Strecke bleibt oder womöglich ganz und gar verschwindet?
Plötzlich ändert sich mit einem Augenblick das gesamte Leben. Ein kleines Baby schenkt unglaublich viel Liebe, kann jedoch eine Menge an Energieressourcen kosten. Was passiert, wenn der Alltag schneller an die Familienblase klopft als Dir und Deinem Partner:in lieb ist?

„Uns wird das nicht passieren. Wir werden uns die Zeit einfach nehmen.“

Seien wir mal ehrlich. Zwischen Windeln, Koliken, Fläschchen und Co. Bleibt kaum mehr Zeit, als eine geregelte Mahlzeit am Tag zu sich nehmen zu können. Und auch dies klappt meistens nur im Stehen, wippend und leicht wiegend mit Deinem Baby auf dem Arm.

Es ist unglaublich wichtig, sich als Paar nicht aus den Augen zu verlieren, da sind sich alle Experten einig.

Wie schafft man es, als Paar wieder zueinander zu finden?


Zunächst werdet Euch über diese herausfordernde Situation bewusst. Den meisten Paaren fällt das typische, dem Alltag geschuldete Auseinanderleben erst gar nicht auf. Tag ein, Tag aus geben beide Elternteile ihr Bestes, um den kleinen Sprösslingen in der Welt willkommen zu heißen und das Leben so schön wie möglich zu gestalten.

Achtsamkeit kann ein erster Schritt sein


Achte auf Dich und Deinen Partner:in. Die eigenen Bedürfnisse sollten aufgrund des Nachwuchses nicht immer an letzter Stelle stehen. Kommunikation ist in diesem Falle eines der wichtigsten Tools einer funktionierenden Partnerschaft.

Wie fühlt sich der jeweils andere mit der neuen Situation? Was fehlt ihm und was benötigt er, um sich wieder vollkommen zu fühlen?

Pauschalisierungen vermeiden


„Du bringst nie den Müll raus… Immer kommst Du zu spät.“

Wir sollten unsere Wünsche klar und deutlich kommunizieren und dabei die typischen Sätze möglichst vermeiden. Auch wenn es dem eigenen Gefühl entspricht, ist es in den seltensten Fälle Realität, dass nie der Müll rausgebracht wird. Durch die Verwendung der Sätze wird der Partner:in in seiner Persönlichkeit angegriffen und kann den dahinter verborgenen Wunsch meist nicht mehr hören.

Rituale schaffen

Schafft Rituale, die Euch helfen zumindest einmal täglich ein kurzes und gnadenlos ehrliches Gespräch führen zu können. Vielleicht bei einer Tasse Kaffee am Morgen oder einem Tee am Abend. Egal wann und wie, die Kommunikation sollte immer eine wichtige und fest verankerte Rolle spielen.

Aufmerksamkeit und Wertschätzung im Alltag


Viel wichtiger als eine ausgiebig geplante Datenight sind die kleinen Dinge im Alltag. Tägliche Wertschätzung durch Aufmerksamkeiten. Bei vielen Paaren bleibt selbst der obligatorische Abschiedskuss auf der Strecke. Dies sollte jedoch bewusst und aktiv in den kräftezehrenden Alltag integriert werden.

Es muss nicht immer das schicke Dinner im Lieblingsrestaurant um die Ecke sein. Viel mehr reichen ein Schokoriegel in der Aktentasche oder kleine Botschaften mit Nettigkeiten am Badezimmerspiegel.

Laut einer Studie des Landesbausparkasse trennen sich mittlerweile rund 40% der Paare in den ersten drei bis vier Jahren, nachdem sie Kinder bekommen haben. Um dieser Entwicklung entgegenzusteuern, wird zu einer modernen und neuen Familienpolitik geraten.

Selbstfürsorge und Selbstliebe

Selbstfürsorge sowie Selbstliebe spielen eine entscheidende Rolle. Nicht umsonst heißt ein bekanntes Sprichwort „Nur wer sich selbst liebt, kann von anderen geliebt werden.“ Freiraum schaffen. Unabhängig aller gemeinschaftlicher Interessen sollte ausreichend Platz für die eigene Fürsorge bleiben.

Egal ob Hobbys, ein schöner Abend mit Freunden oder ein ausgiebiges Bad in der Wanne. Es ist nicht entscheidend, was oder mit wem der kinder- und paarfreie Freiraum geschaffen wird – es ist nur wichtig, dass ein Rückzug möglich ist in dem Du sein darfst, wie Du möchtest, um alle Akkus halbwegs aufladen zu können.

Ablenkungen vermeiden


Nachdem der Tag einigermaßen glimpflich überstanden ist, haben wir alle meistens nur noch ein Ziel:
Das bequeme Sofa, sowie eine leichte Berieslung durch den Fernseher und die Sozialen Medien. Versuche aktiv einen Tag in der Woche alle ablenkenden Medien im Ruhemodus zu lassen und konzentriere Dich mit Deinem Partner:in auf das hier und jetzt. Manchmal muss man sich einfach überwinden und den inneren Schweinhund besiegen, um ein paar Schmetterliege zurück fliegen zu lassen.

Dankbar sein

Dankbarkeit sollte ein täglicher Begleiter des Alltags sein. Dankbarkeit zeigen, vorleben und empfangen, um die Liebe zum Ausdruck bringen zu können. Es ist so banal und trotzdem wird es oft vergessen und geht im Alltagstrubel unter.  

Sich einfach mal bewusst machen, was der Partner:in täglich leistet, ohne stetig nach möglichen Verbesserungen zu suchen, was nicht erledigt wurde. „Danke, dass Du eine so großartige Mutter/Vater bist“ kann manchmal Wunder bewirken.

„Der Unterschied zwischen Zeit haben und keine Zeit haben heißt Interesse!“

Nähe zulassen

Der Wunsch nach Zweisamkeit ist immer individuell. Oft haben wir das Gefühl zu verlernen, wie es geht und wann der erste Schritt gewagt werden sollte. Es ist wichtig, sich in dieser Beziehung ausschließlich miteinander zu beschäftigen und den gesellschaftlichen Druck außen vor zu lassen. Sexualität in einer Beziehung darf facettenreich sein und beginnt für viele Paare bereits beim Händchen halten auf dem Sofa.

Fazit

Schaffe gemeinsame Erinnerungen an diese wunderschöne und aufregende Zeit. Vielleicht das Erstellen eines Fotobuches, ein Glas Wein und ganz viele kleine und große Erinnerungen, welche zeigen, wie viel Glück jeden Tag durch Eure Partnerschaft entstanden ist.

Links


https://www.nestling.org/eltern-werden-paar-bleiben-vier-beziehungsstaerkende-saeulen/

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