Wenn die rosarote Brille beschlägt – Die 5 Beziehungsphasen

Beziehungsphasen

Träumen wir nicht alle von der großen Liebe? Von einer Hollywood-Romanze, wie wir sie aus Filmen kennen? Von Schmetterlingen im Bauch, die wir einladen möchten, für immer bei uns zu wohnen? Es muss ihn doch geben – diesen einen Lieblingsmenschen, mit dem alles mühelos und unbeschwert ist?

Alles eine Illusion? 

Um das zu beantworten, heißt es an dieser Stelle: Rosarote Brille abziehen und rein in die Realität! Ganz unverblümt und nüchtern betrachtet, existiert keine Partnerschaft ohne Enttäuschung.

Jede Beziehung durchläuft unterschiedliche Phasen, die es zu bewältigen gilt. Die unterschiedlichen Phasen bringen aber nicht nur typische Herausforderungen, sondern auch Lösungen und die Möglichkeit zum gemeinsamen Wachsen mit sich. 

Wer über diese Phasen Bescheid weiß, schafft es, mit Herausforderungen und Enttäuschungen leichter umzugehen. 

Ziel dieses Beitrages ist es, ein Bewusstsein für die Beziehungsphasen zu entwickeln. Dadurch ist es möglich, Schwierigkeiten mit einer positiveren Einstellung begegnen zu können. Wie lange die Phasen andauern, ist ganz individuell.

Verliebtheitsphase

Diese Phase kennen die meisten von uns. Endlich haben wir den lang ersehnten Partner an unserer Seite gefunden. Schmetterlinge breiten sich in unserem gesamten Körper aus. Wir haben das Gefühl zu fliegen. Glückshormone wie Dopamin, Serotonin und Noradrenalin sorgen dafür, dass unser Alltag plötzlich ganz farbenfroh und leicht wird. Wir könnten die ganze Welt umarmen. Wir sind voller Zuversicht, endlich den Partner für’s Leben gefunden zu haben! Ein Leben ohne ihn oder sie? Unvorstellbar!

Genieße dieses Stadium. Es schafft die erste Basis einer Beziehung. Die schönen Erinnerungen an diese Zeit können uns über schwierige Zeiten hinweghelfen.

Ernüchterungsphase

In der Ernüchterungsphase lässt der hormonelle Ausnahmezustand nach. Die Schmetterlinge verabschieden sich langsam und flattern davon. Nach endlos langen Nächten mit unserem Traumpartner schlafen wir endlich mal wieder durch. Der altbekannte Alltag kommt langsam zurück. Gleichzeitig verschwindet auch die überschwängliche Aufmerksamkeit, die wir unserem Partner anfangs noch entgegengebracht haben.

Plötzlich erkennen wir an unserem Gegenüber Macken und Eigenheiten. Wir beginnen zu realisieren, dass unser Partner doch nicht so fehlerfrei ist, wie wir dachten. 

In dieser Phase lernt ihr euch richtig kennen. Es kommt zu ersten Konflikten, wodurch erste Zweifel entstehen. Nicht selten wird die ganze Beziehung in Frage gestellt oder sogar beendet. Wenn ihr es schafft, diese Phase zu überstehen, kann das der Beginn einer wachsenden Liebe werden. 

Kampfphase

Die Kampfphase ist eine große Belastungsprobe für die junge Beziehung. Während sich zu Beginn noch alles um die Gemeinsamkeiten dreht, stehen nun die Unterschiede im Vordergrund. Nachdem wir die Schwächen des Anderen erkannt haben, geht das Miteinander häufig in Stellungs- und Machtkämpfe über.

Oft wird unterbewusst davon ausgegangen, dass die eigene Einstellung und Meinung die allgemeingültige ist. Davon versuchen wir auch unser Gegenüber vehement zu überzeugen. Folglich kann es zu heftigen Auseinandersetzungen kommen.

Wir sind enttäuscht, frustriert und verletzt, wenn unsere Änderungsversuche an unserem Partner keine Wirkung zeigen. Wenn unser Gegenüber unsere unrealistische Erwartungshaltung nicht erfüllt, sind Konversationen in aller Regel von Vorwürfen geprägt… Gift für jede Beziehung!

Damit die Beziehung nicht völlig aus der Balance gerät, müssen wir Verantwortung für unser eigenes Handeln übernehmen. Es liegt also an uns, unseren Partner so zu akzeptieren und anzunehmen wie er ist.

Spätestens hier heißt es: Wenn wir die Beziehung wirklich wollen, müssen wir an uns arbeiten! Das erfordert Kraft, Ausdauer, Selbstreflexion und Geduld. Wenn ihr es schafft durchzuhalten, gelingt es euch, in die Veränderung zu gehen. 

Veränderungsphase

Ihr habt es gemeinsam in diese Phase geschafft? Dann wisst ihr, dass Kampf mit einem hohen Energieaufwand verbunden ist. Energieressourcen sind endlich, Resignation stellt sich ein. Der Partner lässt sich nicht ändern und das ist gut so! Ihr erkennt, dass es zielführender ist, miteinander statt gegeneinander zu kämpfen. Super! 

Wir werden kompromissbereiter und lösungsorientierter. Im besten Fall beginnen wir, unsere Gefühle und Bedürfnisse zu äußern. Gleichzeitig nehmen wir die Anliegen unseres Partners ernst. Wir erkennen, dass unser Partner eine große Bereicherung ist. Konflikte werden konstruktiver ausgetragen.

Durch eine eingespielte und respektvollere Streitkultur bekommen wir das Gefühl, Herausforderungen gemeinsam bewältigen zu können. Das schafft Nähe und Verbundenheit.

Häufig setzen Paare in dieser Phase gemeinsame Zunktspläne um. Eigenheim? Heiraten? Kinder?

Sicherheitsphase

Habt ihr als Paar alle vorhrigen Phasen gemeistert, befindet ihr euch nun in der Sicherheitsphase. Gemeinsam habt ihr schon viel durchgestanden und euch dadurch intensiv kennenlernen dürfen. Es schleicht sich ein Gefühl der Dankbarkeit ein. Ihr fühlt euch sicher gebunden.

Natürlich kommt es auch in dieser Phase noch zu Auseinandersetzungen. Der Unterschied besteht darin, dass ihr gemeinsam gelernt habt, damit umzugehen. Gleichzeitig bringen euch Streitereien nicht mehr so schnell aus der Ruhe.

Zweifel an der Beziehung sind einem tiefen Vertrauen und inniger Liebe gewichen. Ihr glaubt fest daran, dass ihr Herausforderungen gemeinsam überwinden könnt.

Die Sicherheitsphase bedeutet jedoch nicht, dass eure Beziehung jetzt statisch ist. 

Denn ihr wisst mittlerweile, dass Beziehung ständige Arbeit bedeutet. Insbesondere die Arbeit an euch selbst.

[1]

Fazit

Es kann vorkommen, dass wir der Verliebtheitsphase nachtrauern. Dabei haben doch insbesondere die folgenden Phasen so viel Entwicklungspotenzial. Wenn es uns gelingt, Herausforderungen anzunehmen, haben wir die Chance, an- und miteinander zu wachsen. Was, wenn jedes Gefühl und jede Phase dazu beiträgt, eine tiefe Verbundenheit zueinander zu schaffen? 

In der Regel lohnt es sich, den steinigen und mühsamen Weg in eine tiefe Partnerschaft auf sich zu nehmen. 

Unzufriedenheit in einer Partnerschaft hat häufig ihren Ursprung darin, dass ihr euch nicht geliebt, geborgen, verstanden oder sicher fühlt. Doch daran lässt sich arbeiten. Was, wenn euer Partner euch die Möglichkeit gibt, euch selbst besser kennen und lieben zu lernen?

Lasst euch ein auf eine gemeinsame Reise zu euch selbst! Wir wünschen euch viel Kraft und Erfolg dabei.

In welcher Phase befindest du dich gerade? Teile es uns gerne in den Kommentaren mit.

Quelle

[1] https://www.diana-boettcher.de/phasen-einer-beziehung/#:~:text=Die%20Phase%20der%20Verliebtheit%3A%20rosarote,und%20Weiterentwicklung%20in%20der%20Partnerschaft

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